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12.04.2020
“Europa darf Menschen nicht sehenden Auges ertrinken lassen” / Bootsunglück mit vielen Toten auf dem Mittelmeer / Mehrere weitere Boote in akuter Seenot
In den Morgenstunden des Ostersonntag ist es auf dem Mittelmeer zu einem Bootsunglück gekommen. Ein Boot mit Flüchtenden, von dem aus in der Nacht telefonisch um Hilfe gebeten worden war, ist nicht mehr auffindbar. Wie viele Menschen ertrunken sind, ist noch nicht bekannt. “Wir müssen mit Dutzenden von Opfern rechnen. Da es keine Berichte über Gerettete gibt, dürfte niemand überlebt haben.” befürchtet Joachim Lenz, Sprecher des Seenotrettungsbündnisses United4Rescue. Laut des zivilen Mittelmeer-Notfalltelefons “Alarmphone” seien mehrere Schlauchboote weiterhin in akuter Seenot.
“Wirklich entsetzlich ist an diesem Bootsunglück, dass es hätte verhindert werden können. Die maltesische Küstenwache und auch die europäische Grenzschutzagentur Frontex sind seit Samstag über die Notrufe und die Position der Boote informiert gewesen. Sie befinden sich mit Flugzeugen und Schiffen im Seegebiet. Doch sie haben tatenlos zugeschaut, statt zu retten”, kommentiert Lenz.
Unterlassene Hilfeleistung ist auch auf See eine Straftat. Die genauen Geschehnisse dieses Ostertages müssen untersucht werden, fordert daher United4Rescue. Joachim Lenz: “Vor allem muss jetzt alles getan werden, um wenigstens die anderen Schlauchboote zu retten. Es zählt wirklich jede Minute. Wir dürfen nicht zulassen, dass Europa sehenden Auges Menschen in Not ertrinken lässt. Nicht an Ostern - und an keinem anderen Tag!”
Hintergrund
Das Bündnis United4Rescue wurde im Dezember 2019 gegründet. Ihm gehören mittlerweile rund 447 Institutionen, Vereine, Unternehmen und Initiativen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen an (www.united4rescue.com/partners). Das Bündnis hat im Januar 2020 den Kauf eines zusätzlichen Rettungsschiffes ermöglicht - das Schiff “Sea-Watch 4” - und setzt sich darüberhinaus für die Rettung von Menschenleben auf dem Mittelmeer ein. Das Bündnis steht für vier Forderungen an die deutsche und europäische Politik:
1) Seenotrettung ermöglichen,
2) Kriminalisierung der Seenotrettung beenden,
3) Faire Asylverfahren gewährleisten und
4) den „Sicheren Häfen“ ermöglichen, aktiv zu werden.
Nähere Informationen unter www.united4rescue.com
Pressekontakt:
Joachim Lenz, Sprecher des Bündnisses United4Rescue
+49 151 / 5012 6724
www.united4rescue.com
United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V.
IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93
BIC: GENODED1KDB
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V.
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