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07.12.2022
Erste Mission für Sea-Eye seit Amtsantritt von Giorgia Melonis rechtsradikaler Regierung
Die SEA-EYE 4 ist am Mittwoch (07.12.2022) von Burriana aus zur sechsten und letzten Rettungsmission in 2022 aufgebrochen. Die laufende Mission wird maßgeblich vom zivilen Seenotrettungsbündnis United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V. ermöglicht. "Ohne die Hilfe des von über 850 Institutionen getragenen Bündnisses könnte die aktuelle Mission nicht finanziert werden”, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e.V.
Die Regensburger Seenotretter*innen leiden seit Monaten unter einem massiven Spendeneinbruch. Eine Förderung von 300.000 € durch United4Rescue und weitere Förderungen über 25.000 € von der UNO-Flüchtlingshilfe und 15.000 € von Civilfleet Support e.V. ermöglichen der SEA-EYE 4 nun die Rückkehr ins zentrale Mittelmeer. Seit das Bündnisschiff im Mai 2021 zu seinem ersten Rettungseinsatz aufbrach, konnten die Besatzungen mehr als 2.300 Menschen vor dem Ertrinken retten.
“Wir freuen uns, dass die SEA-EYE 4 dank unserer Unterstützung zu ihrem nächsten Einsatz aufbrechen konnte und in den kommenden Tagen wieder Leben retten wird”, so Ansgar Gilster, Vorstandsmitglied von United4Rescue. “Kein Rettungsschiff sollte im Hafen liegen bleiben, weil das Geld fehlt – dafür stehen wir mit unserem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis.”
Für die SEA-EYE 4 ist es der erste Einsatz seit dem Regierungswechsel in Italien. Bereits in den ersten Wochen der rechtsradikalen Regierung unter Giorgia Meloni hat sich die Situation für zivile Seenotrettungsorganisationen im Mittelmeer schnell zugespitzt. Ministerpräsidentin Meloni hat dabei ebenso wie weitere Kabinettsmitglieder nicht nur rhetorisch radikal aufgerüstet. So hatte Innenminister Matteo Piantedosi im November mit einem illegalen Dekret versucht, das Grundrecht auf Asyl massiv einzuschränken und Geflüchteten die Stellung eines Asylantrags auf europäischem Boden entgegen geltendem Recht zu verweigern.
„In dieser Situation ist es umso wichtiger, dass wir als Zivilgemeinschaft für das Menschenrecht auf körperliche Unversehrtheit einstehen. Wir werden uns dem Sterben auf dem Mittelmeer weiterhin gemeinsam entgegenstellen, und wir fordern von der Politik einen deutlichen Kurswechsel in der Flüchtlings- und Migrationspolitik“, so Dr. Harald Kischlat, Vorstand German Doctors e.V.
Die Bonner Hilfsorganisation German Doctors e.V. stellt erneut die Einsatzärztin an Bord. Die Organisationen Sea-Eye e.V. und German Doctors wollen auch in 2023 weiter zusammenarbeiten, um möglichst viele Menschen vor dem Ertrinken zu retten. Wie oft die SEA-EYE 4 in 2023 ablegen kann, ist ungewiss. So erhielt Sea-Eye in diesem Jahr deutlich weniger Spenden als im Vorjahreszeitraum. “Wir müssen jetzt deutlich machen, dass wir im kommenden Jahr weniger Einsätze fahren werden, wenn sich die Situation nicht schnell verbessert. Schon der erste geplante Einsatz im kommenden Jahr ist ernsthaft gefährdet”, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e.V.
>> Pressematerial vom Einsatz finden Sie hier
Über United4Rescue
United4Rescue ist das zivilgesellschaftliche Bündnis zur Unterstützung der zivilen Seenotrettung. Das Bündnis verbindet mehr als 850 Organisationen und Gruppen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen. United4Rescue hat bereits zwei Schiffe, die SEA-EYE 4 und die Humanity 1 (früher Sea-Watch 4), maßgeblich finanziert und zahlreiche Rettungseinsätze ermöglicht. Ein drittes Bündnisschiff, dessen Kauf United4Rescue ebenfalls unterstützt hat, wird ab Frühjahr 2023 im Einsatz sein. Mehr Informationen: www.united4rescue.org
Bei Fragen kontaktieren Sie uns gerne:
Susanne Jacoby, Pressekontakt United4Rescue
+49 151 50126724
Pressekontakte Sea-Eye e.V.:
Gorden Isler, Pressesprecher Deutschland
Mobile: +49 178 53 94 916
Maximilian James, Pressesprecher International (ENG)
Mobile: +49 152 59 82 42 63
Anna Paulitsch, Pressesprecherin International (FRA)
Mobile: +49 157 51 30 95 36
United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V.
IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93
BIC: GENODED1KDB
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
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