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17.04.2021
Gemeinsame Pressemitteilung von Sea-Eye und United4Rescue
Das neue Rettungsschiff SEA-EYE 4 hat am Samstagvormittag, 17.04.2021, seinen Rostocker Werfthafen verlassen und ist zur Überfahrt ins Mittelmeer aufgebrochen. Sechs Monate lang wurde das Rettungsschiff von rund 250 ehrenamtlichen Helfer*innen umgebaut und für den ersten Einsatz vorbereitet. Vor wenigen Tagen erhielt die SEA-EYE 4 die deutsche Flagge und die deutsche Flaggenstaatsverwaltung gab grünes Licht für den Betrieb. Die Ankunft der SEA-EYE 4 in Spanien ist für Ende April geplant, von dort aus wird sie dann so schnell wie möglich in den ersten Rettungseinsatz aufbrechen.
„Seit vielen Jahren sterben Menschen im Mittelmeer. 2021 sind es bereits mindestens 406 Tote. Der Aufbruch der SEA-EYE 4 ist ein wichtiges Signal eines breiten zivilgesellschaftlichen Bündnisses an die EU-Mitgliedstaaten. Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen, um die Zahl der Asylanträge in Europa zu reduzieren und andere von der Flucht abzuschrecken, ist menschenverachtend. Diese verantwortungslose Politik findet in der Zivilgesellschaft keinen Rückhalt. United4Rescue mit 744 Bündnispartnern, die evangelische und katholische Kirche und tausende Spender*innen haben dies heute erneut deutlich gemacht“, sagt Gorden Isler, Vorsitzender von Sea-Eye e. V.
Finanzieller Rückenwind aus breiten Teilen der Zivilgesellschaft
Kauf und Umbau des Rettungsschiffs wurden maßgeblich von United4Rescue, dem Bündnis für die zivile Seenotrettung, ermöglicht und auch ein großer Teil der Missionskosten werden vom Bündnis getragen. Die Überfahrt der SEA-EYE 4 ins Mittelmeer wird durch Zuwendungen der katholischen (Erz-)Bistümer München und Freising, Paderborn und Trier finanziert.
„Die SEA-EYE 4 ist nicht nur ein weiteres Rettungsschiff, welches im Mittelmeer Menschen vor dem Ertrinken rettet. Sie ist auch ein Symbol dafür, dass wir als United4Rescue gemeinsam mit unseren vielen Bündnispartnern und Unterstützer:innen nicht nachlassen werden im Einsatz für Menschlichkeit. Wir wollen dem Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen – deshalb sind wir sehr froh, mit der SEA-EYE 4 einem weiteren Schiff den Einsatz zu ermöglichen“ sagt Thies Gundlach, Vorsitzender von United4Rescue.
„Wir möchten uns bei allen bedanken, die es möglich gemacht haben, dass nun ein weiteres Rettungsschiff ins Mittelmeer aufbrechen kann. Ein besonderer Dank geht an die vielen ehrenamtlichen Werfthelfer*innen, die vielen Spender*innen und unsere Partner*innen. Nur weil alle an einem Strang gezogen haben, sehen wir nun ein Rettungsschiff in Bewegung, um Menschenrechte gegen alle Widerstände weiter zu verteidigen“, so Isler.
Ausstattung und Bauweise der SEA-EYE 4
Die Bauweise des ehemaligen Offshore-Versorgungsschiffes ist sehr gut für Seenotrettungseinsätze geeignet und bietet viel Platz für die Erstversorgung geretteter Menschen. Die Krankenstation verfügt über einen modernen Standard und ist auch auf Corona-Patient*innen vorbereitet.
Zur Durchführung von Rettungseinsätzen verfügt die SEA-EYE 4 über zwei Kräne, die die zwei Einsatzboote sicher und schnell zu Wasser lassen können. Im Einsatzfall nähern sich die Einsatzboote den Menschen in Seenot, verteilen Rettungswesten und evakuieren die hochseeuntauglichen Boote.
Die SEA-EYE 4 (Baujahr 1972) ist 53 m lang, 11,5 m breit, hat eine Höchstgeschwindigkeit von 10,5 Knoten und wird ihre Einsätze mit bis zu 26 Crewmitgliedern durchführen.
Pressematerial zur SEA-EYE 4 können Sie hier herunterladen.
Sea-Eye e. V.
Der Verein Sea-Eye e. V. wurde 2015 in Regensburg gegründet und rettet seitdem Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot. In den ersten Vereinsjahren betrieb der Verein die umgerüsteten Fischkutter SEA-EYE und SEEFUCHS und brachte 2018 die ALAN KURDI unter deutscher Flagge in den Einsatz. Im Herbst 2020 kaufte der Verein die SEA-EYE 4 und rüstete sie zum bisher größten Rettungsschiff des Vereins um. Das Schiff soll ab Mai 2021 in den Einsatz gehen. Insgesamt beteiligten sich in den vergangenen 5 Jahren über 1.000 ehrenamtliche Sea-Eye Crewmitglieder an der Rettung von 15.189 Menschen.
United4Rescue
Das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte zivile Seenotrettungsbündnis United4Rescue verbindet zahlreiche gesellschaftliche Organisationen und Gruppen, die dem tausendfachen Sterben im Mittelmeer nicht tatenlos zusehen wollen. Mit Hilfe von Spenden unterstützt United4Rescue gemeinsam mit seinen über 740 Bündnispartnern Rettungsorganisationen, die dort humanitär handeln, wo die Politik versagt.
Pressekontakte
Sea-Eye e. V.: Gorden Isler
Mobile: +49 178 53 94 916
E-Mail:
United4Rescue e. V.: Linda Schwickart
Mobile: +49 151 50126724
E-Mail:
United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V.
IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93
BIC: GENODED1KDB
Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank
United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V.
IBAN: DE93 1006 1006 1111 1111 93
BIC: GENODED1KDB
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