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03.04.2020

Die Lage in Libyen ist unverändert dramatisch

Marie von Manteuffel ist Juristin und arbeitet als Flucht- und Migrationsexpertin im Berliner Büro von "Ärzte ohne Grenzen”. Sie erklärt die aktuelle Lage in Libyen.

Auch wenn Libyen in den letzten Wochen kaum mehr mediale Aufmerksamkeit gefunden hat, ist die Lage in dem Bürgerkriegsland anhaltend angespannt. Die Kämpfe gehen ungehindert weiter. Darunter leidet die Zivilbevölkerung enorm.

In besonderem Maße gilt dies aber für die nach wie vor tausenden Geflüchteten und Migrant*innen, für die es weder ein Vor noch Zurück gibt, die in Libyen keinen Schutz finden und für die es kaum Hilfsleistungen gibt. Schon vor Wochen hatte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) seine einzige Schutzunterkunft für Geflüchtete im Großraum Tripolis aufgeben müssen.
Einige Internierungslager der libyschen Einheitsregierung, zu denen die Teams von Ärzte ohne Grenzen bis vor kurzem noch regelmäßig Zugang erhielten, werden in diesen Tagen ebenfalls geschlossen, ohne dass bekannt würde, wohin die internierten Geflüchteten gebracht werden.

Die Vermutung liegt nahe, dass viele der vormals in offiziellen Internierungslagern festgehaltenen Menschen nun in inoffiziellen Lagern sind, zu denen auch die wenigen im Land verbliebenen Hilfsorganisationen keinerlei Zugang erhalten. In anderen solcher Internierungslager wurden hunderte Menschen nach jahrelanger Inhaftierung einfach vergessen.

Vor wenigen Tagen sind die Resettlement- und Rückführungsprogramme von UNHCR und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) offiziell gestoppt worden. Gleichzeitig kann derzeit keines der zivilen Seenotrettungsschiffe ins zentrale Mittelmeer fahren, um den Menschen beizustehen, die versuchen über das Mittelmeer in Sicherheit zu gelangen.

Und auch in Libyen steigt die Gefahr der Ausbreitung von COVID-19. Teilweise werden Visa für humanitäre Helfer annulliert und der Osten des Landes abgeriegelt. Im westlichen Teil Libyens ist es zu solchen Einschränkungen noch nicht gekommen, aber auch dort werden sie wahrscheinlicher.

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